Zunehmende Gewalt, die Aushöhlung von Menschenrechten und die Schwächung demokratischer Prozesse sind kennzeichnend für gegenwärtige sozial-ökologische Krisenerscheinungen in globalem wie lokalem Maßstab. Krisen (erfolgreich als Krise gedeutete Zusammenhänge) verbinden sich mit der Verbreitung rechter Narrative und antidemokratischen Bewegungen sowie einer Verfestigung neoliberaler Strukturen. Angesichts dieser Entwicklungen, die von nationalistischen, rassistischen sowie antifeministischen Ideologien gekennzeichnet sind, stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten, Formen und Gestaltungsräumen von herrschaftskritischen Positionen und Einsätzen: Inwiefern ist radikale Kritik, die auch durch (epistemische) Militanz gekennzeichnet ist, eine adäquate und notwendige Form des Widerstands? In welchem Verhältnis steht diese zu einem transformativen Verständnis von Kritik? Welche Grenzen hat das Bestreben, durch das „bessere Argument“ zu einer Transformation gewaltvoller Verhältnisse beizutragen? Braucht es (mehr) Militanz und revolutionäre Einsätze, um den untragbaren Entwicklungen entgegenzutreten? Welche Grenzen hat dies? Was kann Militanz und was Revolution bedeuten?
Von diesen und ähnlichen Fragen soll das Gespräch, zu dem wir Sie sehr herzlich einladen, im Rahmen des DFH-Festivals strukturiert werden. Dabei werden Fragen nach möglichen Formen von Kritik zwischen Transformation und Revolution, zwischen Argument und Militanz sowie einhergehende Implikationen, mögliche Ausdrucksformen und Grenzen sowie die Rolle und Verantwortung von Wissenschat im Rahmen derzeitiger politischer Verhältnisse diskutiert.