Podiumsdiskussion zu „Was ist planetarische Gerechtigkeit und was kann sie in einer polarisierten Welt sein?“
mit Karin Zennig (medico international), Prof. Dr. María do Mar Castro Varela (ASH Berlin) und Serge Palasie (Eine Welt Netz NRW) Moderation: Elias König (University of Twente)
30.06.2025
Beginn 14:00
Ende 16:00

Ansätze planetarischer Gerechtigkeit verweisen darauf, wie wichtig es ist, die Bedeutung  wechselseitiger Verbundenheit zu erkennen und anzuerkennen. Hierbei geht es nicht nur um Verbundenheit zwischen Menschen, sondern auch die mit nichtmenschlichen Anderen. Mit diesem planetarischen Denken der Verbundenheit ist unter anderem ein Bewusstsein um die grundlegende Abhängigkeit des Menschen von menschlichen und nicht-menschlichen Anderen verbunden. Es wäre eine Illusion und Anmaßung diese Abhängigkeit überwinden zu wollen; viel eher erwachsen aus dem Bewusstsein dieser Abhängigkeit ethische Ansprüche. Diese Ansätze sollen im Rahmen des Gespräches erörtert und diskutiert werden.

Im Rahmen des Podiumsgesprächs sollen Begriffe, Konzepte und (politische) Erfahrungen zum Thema werden, die etwas mit dem Engagement für planetarische Gerechtigkeit zu tun haben. Ein besonderes Augenmerk soll darauf gerichtet werden, dass wir global und lokal in Zeiten leben, in denen rechte Positionen (Leugnung des Klimawandels; Geringschätzung von politischer Verantwortung, die über „das Volk“ hinaus geht; Beharren auf patriarchaler Arbeitsteilung und Lebensformen …) immer mehr an Zulauf gewinnen und normalisiert werden. Diskutiert werden u.a. die politischen und sozialen Mechanismen, die rechte Bewegungen nutzen, um ökologische Fragen zu instrumentalisieren oder zu marginalisieren, und welche Folgen dies für den Klimaschutz, die globale Zusammenarbeit und die Rechte marginalisierter Gruppen hat.

Zudem fragt das Podiumsgespräch nach Perspektiven, wie planetarische Gerechtigkeit in einer polarisierten Welt verteidigt und vorangetrieben werden kann. Im Fokus stehen dabei die Potenziale einer globalen Solidarität, die Resilienz demokratischer Strukturen und die Notwendigkeit, ökologische Verantwortung mit sozialer Inklusion und Menschenrechten zu verbinden.